27.10.2014 10:13:31

EZB: Geldmenge wächst etwas schneller, Kreditvergabe schrumpft

   Von Andreas Plecko

   FRANKFURT--Das Geldmengenwachstum im Euroraum hat sich im September stärker als erwartet beschleunigt, während das Kreditvolumen weniger stark schrumpfte. Gleichwohl liefert die nur langsame Erholung beim Geldmengenwachstum der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter Argumente für eine lockere Geldpolitik.

   Die für die Zinspolitik wichtige Geldmenge M3 stieg im September mit einer Jahresrate von 2,5 Prozent, nachdem sie im August um 2,1 Prozent zugelegt hatte. Damit liegt sie aber immer noch deutlich unter dem Referenzwert von 4,5 Prozent der EZB. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 2,3 Prozent erwartet.

   Die neuen Zahlen deuten darauf hin, dass sich das für den mittelfristigen Inflationsausblick wichtige Geldmengenwachstum weiter, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau, erholt.

   Im gleitenden Durchschnitt der drei Monate bis September wuchs die Geldmenge M3 mit einer Jahresrate von 2,1 Prozent. Zuvor hatte der Wert 1,8 Prozent betragen. Ökonomen hatten einen Anstieg auf 2,0 Prozent prognostiziert.

   Die EZB sieht die breit gefasste Geldmenge M3 als zentrale Steuergröße, um Risiken für die Preisstabilität frühzeitig zu erkennen. Unter der Rubrik M3 fassen Volkswirte unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen mit Laufzeiten bis zu zwei Jahren zusammen.

   Das Volumen der an den Privatsektor vergebenen Buchkredite lag um 1,2 Prozent unter dem Niveau vom September 2013. Im August war es mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent geschrumpft. Das Wachstum der enger gefassten Geldmenge M1 erhöhte sich auf 6,2 von 5,9 Prozent im Vormonat.

   Kontakt zum Autor: andreas.plecko@wsj.com

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   October 27, 2014 05:10 ET (09:10 GMT)

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