Bank of England hält Zinsen weiter niedrig

   Die Inflationsrate in Großbritannien ist im März auf einem historischen Tiefstand geblieben. Die jährliche Inflationsrate betrug wie schon im Vormonat null Prozent. Auf zwei Dezimalstellen berechnet war die Inflation sogar leicht negativ, nämlich minus 0,01 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit März 1960.

   Die Währungshüter bei der BoE glauben aber nicht, dass Großbritannien in eine Deflation fallen wird. Gouverneur Mark Carney rechnet angesichts des stabilen Wirtschaftswachstums und der rückläufigen Arbeitslosigkeit mit einem wieder zunehmenden Preisdruck.

   Die Bank of England strebt mittelfristig eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Angesichts der sehr niedrigen Teuerung spekulieren Experten darauf, dass der Leitzins noch für einige Zeit auf dem historischen Tief bleiben wird. Erst in der ersten Hälfte des nächsten Jahres dürfte die BoE damit beginnen, die Zinsen langsam in die Höhe zu schrauben. Und auch dann dürfte der mittelfristige Zinspfad sehr flach verlaufen.

   Normalerweise verkündet die BoE ihre Zinsentscheidung immer an einem Donnerstag, doch wegen der Parlamentswahl in der vorigen Woche wurde der Termin verlegt. Wegen des Wahlkampfs in Großbritannien hatte sich die BoE schon seit dem 30. März eine "Purdah-Periode" selbst auferlegt, in der sich die Währungshüter nicht zur Zinspolitik äußerten.

   DJG/apo/hab

 Dow Jones Newswires

   Von Jason Douglas und Andreas Plecko

LONDON (Dow Jones)