Zinserhöhung in den USA laut Fed-Präsident Dudley in Sichtweite

Schon seit einigen Monaten kursieren Gerüchte über eine mögliche Zinsanhebung durch die US-amerikanische Notenbank Fed. Der Wirtschaft in den USA geht es immer besser und eine Zinserhöhung in der nahen Zukunft wäre ein logischer Schritt. Bereits im August hatte Fed-Chefin Janet Yellen betont, dass der Arbeitsmarkt große Fortschritte gemacht habe, klare Hinweise auf eine Zinserhöhung hatte sie aber nicht gegeben. Zuletzt orientierte sich die US-Notenbank sehr stark an der Entwicklung des Arbeitsmarktes in den USA.

Aktuelle Zahlen von diesem Freitag zeigen erneut, dass die US-Konjunktur den Turnaround wohl geschafft hat. Wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte, wurden im Oktober zwar etwas weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, allerdings verringerte sich die Erwerbslosigkeit in den USA im Oktober überraschend: Die Arbeitslosenquote fiel auf 5,8 Prozent.

Die Äußerungen von Dudley kommen da zum passenden Zeitpunkt und heizen nun die Spekulationen um eine Zinserhöhung in den USA wieder an. Der New Yorker Fed-Chef warnte deshalb zugleich vor den Folgen. "Die steigenden Leitzinsen werden ohne Zweifel Probleme verursachen", so Dudley. Die Zentralbanken müssten besser auf eine Stabilisierung des Finanzsystems vorbereitet sein.

Für die US-Bank Goldman Sachs kann die Zinsanhebung nicht früh genug kommen. Bereits im September hatte Andrew Wilson, CEO für die EMEA-Region bei Goldman Sachs Asset Management, gesagt: "Wenn die US-Notenbank beabsichtigt, die Normalisierung der US-Geldpolitik schrittweise anzugehen, sollte sie bald damit beginnen." Ob die Zinsanhebung zu Beginn des neuen Jahres kommt, ließ Dudley offen. Dass die Leitzinsen in den USA 2015 angehoben werden, scheint spätestens jetzt aber sicher.

Von Markus Gentner