0,15 Prozent 03.07.2014 17:30:00

EZB lässt Leitzins unverändert auf Rekordtief

Wie die Notenbänker am Donnerstag mitteilten, bleibt der Satz, zu dem sich Banken bei der EZB refinanzieren, bei 0,15 Prozent. Die Notenbänker um EZB-Präsident Mario Draghi belassen den Leitzins damit auf dem Rekordtief. Im Vorfeld der turnusgemäßen EZB-Sitzung hatten das die meisten Experten erwartet. Der Zinssatz für Notfallliquidität beträgt 0,40 Prozent, der Satz für Einlagen der Banken bei der EZB liegt weiter bei einem Minus von 0,10 Prozent.

Erst im Juni wurde der Leitzins für die Eurozone auf das bestehende Allzeittief gesenkt, mit einer Erhöhung war nicht zu rechnen gewesen. Bereits vor einigen Wochen hatte Draghi betont, dass sich Anleger und Investoren noch lange auf Minizinsen einstellen können. Der niederländischen Zeitung "De Telegraaf" hatte der EZB-Chef Mitte Juni gesagt: "Wir haben den Zugriff der Banken auf unbegrenzte Liquidität bis Ende 2016 verlängert. Das ist ein Signal."

Eine weitere Zinssenkung ist nach den Worten des EZB-Vizepräsidenten Vitor Constancio allerdings immer möglich, sollte die Wirtschaft im Euroraum einen Schwächeanfall erleiden. Vor wenigen Wochen sagte der Währungshüter in einem Interview mit dem Sender CNBC, die Notenbank könnte noch etwas an der Zinsschraube "drehen". Auch Wertpapierkäufe seien eine Option. Ob die EZB die Geldpolitik noch weiter lockert, das hängt an der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone und vor allem an der Inflationsrate. Denn die niedrige Inflation war es, die die Notenbänker als Grund für die Leitzinssenkung im Juni angeführt hatten.


Von Markus Gentner

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