Brent
Prekäre Situation |
20.01.2016 12:41:00
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Ölpreise taumeln am Mittwoch wieder abwärts
Der Preis für US-Rohöl rutschte zeitweise auf 27,32 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit über zwölf Jahren. Händler erklärten die starken Verluste mit der Aussicht auf steigende Ölreserven in den USA. Die ohnehin schon vergleichsweise hohen Lagerbestände dürften nach Einschätzung von Experten in der vergangenen Woche um 2,75 Millionen Barrel geklettert sein. Die US-Regierung wird die offiziellen Daten am Donnerstag veröffentlichen.
Weiter steigende Ölreserven passen in das Bild eines viel zu hohen Angebots an Rohöl. "Derzeit sind die Aussichten für den Ölmarkt ziemlich negativ", sagte Rohstoffexperte Angus Nicholson vom britischen Handelshaus IG Group. Am Dienstag hatte die Internationale Energieagentur IEA in drastischen Worten davor gewarnt, dass der Ölmarkt im Überangebot zu "ertrinken" drohe.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage etwas erholt. Am Mittwoch meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Dienstag 23,85 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 27 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
ÖLBRANCHE RECHNET MIT WIEDER STEIGENDEN PREISEN
Trotz immer neuer Tiefstände gibt es in der Ölbranche Aussagen, wonach die Preise künftig wieder steigen werden. Es sei einfach nur eine Frage der Zeit, sagte beispielsweise der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al Mazrouei, am Mittwoch vor Journalisten in Abu Dhabi. Ähnlich äußerte sich am Morgen auch der Chef des Erdöl- und Erdgasproduzenten Wintershall, Mario Mehren, der fest davon überzeugt ist, dass die Ölpreise auch wieder steigen werden.
Die Hoffnung erklärt sich unter anderem damit, dass sich wegen der billigen Ölpreise eine vergleichsweise teure Förderung in Ländern außerhalb der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nicht mehr rechnet. Die Folge wäre ein Rückgang des Angebots auf dem Weltmarkt. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) dürfte es aber noch dauern, bis dieser Effekt eintritt. Derzeit gehen Experten der IEA davon aus, dass in der ersten Jahreshälfte 1,5 Millionen Barrel pro Tag mehr auf dem Ölmarkt landen als tatsächlich verbraucht werden.
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX)
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Goldpreis | 2 722,52 | 26,23 | 0,97 | |
Silberpreis | 30,95 | 0,33 | 1,08 | |
Ölpreis (Brent) | 81,21 | -1,28 | -1,55 | |
Ölpreis (WTI) | 78,86 | -1,64 | -2,04 |