04.08.2015 19:55:40

Ölpreise starten Erholungsversuch nach rasanter Talfahrt

Die Ölpreise haben ihre rasante Talfahrt der vergangenen Handelstage am Dienstag vorerst unterbrochen und zu einer Erholung angesetzt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 50,14 US-Dollar. Das waren 62 Cent mehr als am Montag, als der Brent-Preis erstmals seit Ende Januar wieder unter 50 Dollar gefallen war. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 94 Cent auf 46,11 Dollar.

Händler sprachen von einer Gegenbewegung der Ölpreise nach einem Einbruch vom Vortag. Außerdem hätten kräftige Kursgewinne an den Börsen in China die Preise am Ölmarkt gestützt. In den Tagen zuvor hatte unter anderem die Sorge vor einer Konjunkturflaute in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt die Ölpreise belastet, zuletzt nach massiven Kurseinbrüchen an den chinesischen Aktienmärkten.

Am Montag hatten die Ölpreise ihren jüngsten Sinkflug noch beschleunigt und um etwa vier Prozent nachgegeben. Fachleute nannten mehrere Gründe, darunter das hohe Angebot aus Staaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Mittlerweile wird das Fördervolumen des Ölkartells auf durchschnittlich mehr als 32 Millionen Barrel pro Tag geschätzt, obwohl das Kartell eigentlich nur 30 Millionen Barrel anpeilt.

Einige Rohstoffexperten wollen weiter fallende Ölpreise nicht ausschließen. "Die Kombination aus einer schwächelnden Nachfrage aus Fernost und der mehr als auskömmlichen Versorgungslage ist schon als explosive Mischung zu beurteilen", sagte Analyst Frederik Kunze von der NordLB.

Der Preis für Opec-Rohöl ging zuletzt weiter zurück. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Montag bei 48,40 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 2,10 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.

dpa-AFX

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