17.03.2014 19:30:54
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Ölpreise rutschen kräftig ins Minus - Anleger trotz Krim-Krise gelassen
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag nach der umstrittenen Volksabstimmung über einen Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland kräftig ins Minus gerutscht. Nur am Morgen hatten die Preise zeitweise wegen der Sorge vor einer Zuspitzung der Krim-Krise leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete zuletzt 106,62 US-Dollar. Das waren 1,59 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI zur Lieferung im April fiel um 1,19 Dollar auf 97,70 Dollar.
'Der Ölmarkt zeigt sich nach dem Referendum auf der Krim sehr entspannt', hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank. Die Anleger rechneten vorerst nicht mit harten Wirtschaftssanktionen der westlichen Industriestaaten gegen Russland. 'Es geht offensichtlich niemand davon aus, dass auch das Öl- und Gasgeschäft getroffen wird', so die Commerzbank-Experten. Zu groß wären die negativen wirtschaftlichen Folgen für beide Seiten.' Am vergangenen Freitag waren die Ölpreise wegen der Sorge vor einer Eskalation der Krim-Krise gestiegen.
Die EU-Außenminister und die USA hatten zu Beginn der Woche als Sanktionen gegen Russland Einreiseverbote und Kontensperrungen verhängt. Bereits am Donnerstag könnten die EU-Staats- und Regierungschefs außerdem Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschließen. Ein überraschend starker Anstieg der Industrieproduktion in den USA konnte die Ölpreise am Nachmittag hingegen kaum bewegen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 103,83 Dollar. Das waren 12 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/hbr