Ölpreise ohne klare Richtung

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach einem richtungslosen Handel uneinheitlich tendiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Abend 57,78 US-Dollar. Das waren 73 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel dagegen um 21 Cent auf 51,20 Dollar.

Am Markt war die Rede von teils gegenläufigen Einflussfaktoren. Für Belastung habe vor allem der starke Dollar gesorgt. Die Aussicht auf steigende Leitzinsen in den USA beflügelt die US-Währung seit der Wochenmitte. Notenbankpräsidentin Janet Yellen hatte bestätigt, dass schon in diesem Jahr mit steigenden Zinsen zu rechnen sei. Zudem bewerteten Experten ihre Äußerungen zur konjunkturellen Lage etwas zuversichtlicher.

Unterstützung erhielten die Ölpreise hingegen von Lagerdaten aus den USA. Am Mittwochnachmittag hatte das US-Energieministerium einen recht deutlichen Lagerabbau gemeldet. Zwar liegen die amerikanischen Vorräte im längeren Vergleich immer noch auch hohem Niveau. In den vergangenen Wochen wurden sie aber überwiegend abgebaut. Zusammen mit einer rückläufigen Förderung deutet dies darauf hin, dass die Ölschwemme in den USA etwas abebben könnte.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 54,94 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 39 Cent mehr als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/he