08.07.2015 18:04:41
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Ölpreise nach US-Lagerbestände in den USA gefallen
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zwischenzeitliche Kursgewinne im Tagesverlauf wieder abgegeben und sind ins Minus gedreht. In den USA fiel der Preis insgesamt besonders deutlich, nachdem bekannt geworden war, dass die Lagerbestände überraschend zugelegt haben. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 90 Cent auf 51,41 Dollar. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August fiel um 34 Cent auf 56,51 Dollar.
Die Lagerbestände an Rohöl sind laut Energieministerium in den USA um 0,4 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf 465,8 Millionen Barrel gestiegen. Experten hatten einen unveränderten Wert erwartet. In der Woche zuvor waren die US-Ölreserven erstmals nach acht Rückgängen wieder gestiegen und hatten um 2,4 Millionen Barrel zugelegt.
Während die überraschend hohen Lagerbestände auf der Angebotsseite den Ölpreis drückten, kamen nachfrageseitig schlechte Nachrichten von den chinesischen Aktienmärkten hinzu. Diese befinden sich derzeit auf Talfahrt. Regierung und Notenbank haben deswegen abermals eingegriffen, um sich gegen die scharfen Kursverluste zu stemmen. Viele Investoren verabschieden sich derzeit von riskanteren Anlagen, zu denen auch Rohöl gehört.
Am Nachmittag drückten Nachrichten zu den Atomverhandlungen mit dem Iran weiter auf den Ölpreis. Denn während die offizielle Deadline für die Verhandlungen nach hinten verschoben wurde, gehen einige Beobachter inzwischen davon aus, dass die USA und Iran sich in den wesentlichen Punkten bereits einig seien. Eine endgültige Einigung im Atomstreit würde mit der Lockerung von Sanktionen gegen Iran einhergehen. Dies würde stärkere Ölexporte des Opec-Landes ermöglichen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Dienstag bei 54,23 US-Dollar gelegen habe. Das waren 1,53 Dollar weniger als am Vortag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./tos/jsl