27.03.2014 18:00:51
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Ölpreise legen spürbar zu
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gestiegen. Händler nannten ein Gemisch aus wirtschaftlichen und politischen Faktoren als Grund. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete gegen Abend 107,57 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 1,19 Dollar auf 101,45 Dollar.
Auf konjunktureller Seite verwiesen Analysten zum einen auf Lagerdaten aus den USA. Nach Zahlen des US-Energieministeriums vom Mittwoch sind die Ölbestände in der wichtigen Auslieferungsstätte Cushing bereits zum achten Mal in Folge gefallen. Darüber hinaus ist die Wirtschaft der Vereinigten Staaten im Schlussquartal etwas stärker als bislang bekannt gewachsen, wie aus Regierungszahlen vom Donnerstag hervorgeht. Die USA sind zusammen mit China der weltweit größte Ölverbraucher.
Politisch drängte sich die Krim-Krise im Nachmittagshandel wieder etwas in den Vordergrund. US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwoch mit schärferen Sanktionen gedroht, falls Russland die Lage weiter eskalieren sollte. Zudem hatte er gefordert, Europa solle seine Energieabhängigkeit von Russland verringern. Die Rohstoffexperten der Commerzbank kommentierten, dies werde sich bestenfalls langfristig realisieren lassen. Kurzfristig bleibe Europa in hohem Maße auf Russland als Energielieferant angewiesen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 103,62 US-Dollar. Das waren 23 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/jsl