24.03.2014 19:35:49
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Ölpreise gestiegen - Krim-Konflikt stützt
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus China nur zeitweise gefallen. Der weiter schwelende Krim-Konflikt hielt die Preise weiter oben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete am frühen Abend 107,05 US-Dollar. Das waren 13 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI stieg um 45 Cent auf 99,91 Dollar. Am frühen Morgen hatten enttäuschende Daten zur Stimmung chinesischer Einkaufsmanager in der Industrie für leichten Verkaufsdruck gesorgt.
"Die Ölpreise trotzen weitgehend den schwachen China-Daten", schrieben Rohstoffexperten der Commerzbank in einer Analyse. Viele Anleger hätten nach den enttäuschenden Kennzahlen auf konjunkturstützende Maßnahmen der Regierung in Peking spekuliert, sagten Händler. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager zuletzt überraschend eingetrübt. Der am Markt stark beachtete Indikator war im März erneut gesunken und auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gefallen.
Nach Einschätzung der Commerzbank-Experten bleibt die Krim-Krise weiterhin ein Angebotsrisiko am Markt. Neue Sanktionen des Westens gegen Russland könnten theoretisch die russischen Ölausfuhren einschränken und rechtfertigen somit "einen gewissen Preisaufschlag". Als G7 unter Ausschluss Russlands wollen die führenden Industriestaaten bei einem Gipfel im niederländischen Den Haag nach einer Antwort auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Moskau suchen.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 103,30 US-Dollar. Das waren 93 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/fbr