16.12.2015 18:20:41

Ölpreise geraten nach US-Öllagerbeständen deutlich unter Druck

Die Ölpreise sind nach überraschend gestiegenen US-Rohöllagerbeständen deutlich unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am späten Nachmittag 37,35 US-Dollar. Das waren 1,10 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank um 1,38 Dollar auf 35,96 Dollar.

Händler verwiesen auf die in der vergangenen Woche überraschend gestiegenen Reserven an Rohöl. Die Bestände sind laut Energieministerium um 4,8 Millionen auf 490,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) gestiegen. Experten hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,6 Millionen Barrel gerechnet. Das Überangebot an Rohöl ist der wichtigste Belastungsfaktor für den Ölmarkt.

In den USA scheint die Freigabe des seit 40 Jahren bestehenden Exportverbots von Rohöl Fahrt aufzunehmen. Nach Medienberichten haben sich die politischen Spitzen im Kongress darauf verständigt. Durch die Aufhebung des Verbots werde sich aber nicht viel ändern, meint Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. "Denn die USA haben aufgrund der schrittweisen Lockerung des Verbots auch schon in den letzten Monaten verstärkt Rohöl exportiert." Außerdem sei das US-Öl preislich nur bedingt interessant für ausländische Käufer, so Weinberg. Eine wesentliche Erhöhung der Exporte sei daher nicht zu erwarten.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist minimal gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 32,61 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das war ein Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.

dpa-AFX

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