Ölpreise geben weiter nach - Preispolitik von Saudi-Arabien belastet

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag weiter gefallen. Händler verwiesen auf eine erneute Preissenkung durch den wichtigen Produzenten Saudi-Arabien. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 69,14 US-Dollar und damit 50 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel ebenfalls um 50 Cent auf 66,31 Dollar.

"Der Kampf um mehr Marktanteile scheint sich zu verschärfen, nachdem Saudi-Arabien Rabatte verkündet hatte", kommentierte Rohstoffanalyst Michael Poulsen vom Versicherungsunternehmen Global Risk Management. Vor dem Hintergrund der Preispolitik der Saudis hieß es von Experten der Commerzbank: "Eine baldige Erholung der Ölpreise wird dadurch unwahrscheinlich, zumal zusätzliches Angebot aus dem Nordirak und aus Libyen auf den Markt kommen dürfte."

Saudi-Arabien hatte am Donnerstag bekannt gegeben, seine Verkaufspreise für Rohöl sowohl an Kunden in Asien wie auch in den USA weiter zu senken. Damit will das Königreich angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch das US-Schieferöl seine Marktanteile verteidigen. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hatte in der vergangenen Woche trotz des etwa 40-prozentigen Preiseinbruchs der vergangenen Monate beschlossen, ihre Fördermenge unverändert zu lassen.

Der Preis für Opec-Rohöl ging zuletzt ebenfalls erneut zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 66,27 US-Dollar. Das waren 1,04 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/fr