11.11.2014 17:48:48
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Ölpreise geben weiter nach
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Schwäche am Ölmarkt hält an. Am Dienstag gaben die Preise für Rohöl von ermäßigtem Niveau aus weiter nach. Gegen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 81,30 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI fiel um 34 Cent auf 77,06 Dollar.
Nach wie vor zeichnet sich am Ölmarkt keine Trendwende ab. Seit vergangenem Sommer sind die Preise um etwa 30 Prozent eingebrochen. Gründe sind die konjunkturbedingt verhaltende Nachfrage und das hohe Angebot an Rohöl. Das mächtige Kartell Opec macht aber keine Anstalten, die Preise mit einer Förderkürzung zu stabilisieren. Für die Ende November stattfindende Sitzung in Wien zeichnet sich keine Mehrheit für eine Drosselung der Produktion ab.
Händler begründeten den Verkaufsdruck auch damit, dass die Lagerbestände an Rohöl in den USA weiter zulegen dürften. Ein wichtiger Grund ist die ständig steigende US-Produktion infolge der Fracking-Methode. Wegen des Schieferölbooms ist die Förderung amerikanischer Unternehmen so hoch wie letztmalig vor mehr als dreißig Jahren. Die zunehmende Unabhängigkeit der USA von Öleinfuhren stellt in den Augen vieler Beobachter eine Bedrohung für die Marktmacht der Opec dar.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 78,98 US-Dollar. Das waren 31 Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/he