04.09.2014 18:35:48
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Ölpreise geben spürbar nach - Dollar legt zu
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag einen guten Teil ihrer kräftigen Gewinne vom Mittwoch wieder abgegeben. Händler nannten vor allem den festeren US-Dollar als Grund, der Rohöl für Investoren außerhalb des Dollarraums verteuert. Gegen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 101,93 US-Dollar. Das waren 84 Cent weniger als am Vortag. Rohöl der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 1,19 Dollar auf 94,35 Dollar.
Aus dem Handel hieß es, die Belastung am Ölmarkt sei vor allem von der Währungsseite gekommen. Unter Druck standen vor allem der Euro, die dänische Krone und der Schweizer Franken. Auch die Währungen zahlreicher osteuropäischer Länder gaben zum Dollar deutlich nach. Marktteilnehmer nannten als Hauptgrund die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie senkte ihre Zinsen auf neue Rekordtiefs und kündigte frische Wertpapierkäufe an, um gegen Wachstumsschwäche und Niedriginflation vorzugehen.
Neue Konjunkturdaten aus den USA sorgten ebenfalls für einen starken Dollar. Zwar lagen Zahlen vom Arbeitsmarkt etwas unter den Erwartungen. Sie deuteten aber auf ein anhaltend robustes Wirtschaftswachstum hin. Im Gegensatz zur EZB, von der noch lange eine lockere Geldpolitik erwartet wird, dürfte die US-Notenbank ihre Zinsen in absehbarer Zeit anheben.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist unterdessen gefallen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 98,65 Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/zb