Ölpreise geben deutliche Vortagesgewinne wieder ab

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gefallen und haben damit einen großen Teil ihrer Vortagesgewinne wieder abgegeben. Am frühen Abend kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 54,13 Dollar und damit 1,77 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im April fiel um 1,21 Dollar auf 43,40 Dollar.

Die Ölpreise haben damit nur kurz von den am Vorabend vorgestellten Beschlüssen der US-Notenbank Fed profitiert. Die Geldhüter hatten die Zinserwartungen gedämpft und damit den Dollar auf Talfahrt geschickt. Ein schwächerer Dollar macht Öl für Käufer außerhalb der USA attraktiver. Der Dollar erholte sich jedoch am Mittwochabend rasch wieder.

Fortschritte gibt es zudem bei den Atomverhandlungen zwischen dem Westen und dem Ölförderland Iran. Beide Seiten geben sich optimistisch. "Wir arbeiten hart an einigen schwierigen Themen, aber wir machen Fortschritte", sagte US-Außenminister John Kerry am Donnerstag in Lausanne.

Das beherrschende Thema ist jedoch weiterhin das Überangebot auf dem Ölmarkt. Laut am Mittwoch vorgelegten Daten liegen die Lagervorräte in den USA wegen der Schieferölproduktion so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. "Die gestrigen US-Lagerdaten lieferten keine Argumente für steigende Ölpreise", kommentierte die Commerzbank. Im Gegenteil, die US-Rohölvorräte hätten zuletzt die Erwartungen zum wiederholten Male deutlich übertroffen.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Vortag bei 49,17 US-Dollar gelegen habe. Das waren 41 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/jkr