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Rohstoffe am Mittwoch |
24.02.2016 17:54:40
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Ölpreise fallen kräftig - Ölminister von Saudi-Arabien und Iran belasten
Händler erklärten den Preisrutsch am Ölmarkt mit Kommentaren der Ölminister von Saudi-Arabien und dem Iran. Auf einem Branchentreffen vom Vortag in Houston hatte der saudische Ölminister Ali Al-Naimi Produktionskürzungen trotz eines zu starken Angebots auf dem Weltmarkt eine klare Absage erteilt. Al-Naimi setze darauf, dass sich weitere Förderländer der Einigung auf das Einfrieren der Ölproduktion auf dem Januar-Niveau anschließen werden und der Ölmarkt auch dank einer steigenden Nachfrage wieder ins Gleichgewicht komme, kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank.
Außerdem hatte der saudische Ölminister den Kampf gegen den Klimawandel als "existenzielle Herausforderung" für die weltweite Ölindustrie bezeichnet. Das Problem des Klimawandels müsse über verbesserte Technologien gelöst werden, nicht über den Verzicht auf die Förderung fossiler Energieträger, sagte Al-Naimi. Saudi-Arabien ist der größte Rohölproduzent der Welt.
Allerdings wird immer deutlicher, dass sich das wichtige Förderland Iran nicht an einer von Russland und Saudi-Arabien angestrebten Begrenzung der Fördermenge beteiligen will. Irans Ölminister Bijan Namdar Zangeneh bezeichnete auf dem Treffen in Houston das anvisierte Einfrieren der Fördermenge auf dem Januar-Niveau als eine "unrealistische Forderung". Wichtige Opec-Staaten und Russland bemühen sich derzeit, die Fördermenge einzugrenzen. Iran hat aber nach dem Ende der internationalen Wirtschaftssanktionen Aufholbedarf bei der Fördermenge.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte die Entwicklung der Ölreserven in den USA stärker in den Fokus rücken. Auch hier zeigen sich die Folgen eines zu hohen Angebots. Experten gehen davon aus, dass die Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt auf ein neues Rekordhoch steigen werden. Der Markt rechnet mit einem Zuwachs um 2,4 Millionen Barrel.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist zuletzt ebenfalls gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis am Dienstag 28,94 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 54 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 13 wichtigsten Sorten des Kartells.
/jkr/tosNEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX)
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