Ölpreise fallen - Aussicht auf steigendes Angebot aus dem Iran belastet

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gefallen. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen um ein Ende des Atomstreits mit dem Iran war es zunächst zu starken Preisschwankungen gekommen. Zuletzt sorgten Hinweise auf einen möglichen Abschluss der Verhandlungen in Lausanne für deutliche Verluste am Ölmarkt.

Ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 54,78 US-Dollar und damit 2,32 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,20 Dollar auf 48,89 Dollar.

Eine bevorstehende Pressekonferenz am schweizerischen Verhandlungsort Lausanne hatte zu Spekulationen über ein erfolgreiches Ende der Gespräche zur Beilegung des Atomstreits geführt. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben und damit wieder deutlich mehr Rohöl auf den Weltmarkt gelangen. Zuletzt hatte das Überangebot auf dem Markt die Ölpreise immer wieder belastet.

Am Mittwoch waren die Ölpreise noch stark gestiegen, nachdem die US-Regierung neueste Daten zur Ölproduktion vorgelegt hatte. Nach den Angaben war die Ölproduktion in den USA zuletzt um 36 000 Barrel pro Tag und damit zum ersten Mal seit Januar gefallen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank zeigen die Produktionsdaten, dass der Einbruch der Bohraktivitäten auf den Ölfeldern der USA seit Beginn des Jahres sich "nun auch in den harten Produktionsdaten niederzuschlagen beginnt".

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Mittwoch bei 52,48 US-Dollar gelegen habe. Das sind 1,42 Dollar mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/he