Ölpreise: Talfahrt vorerst gestoppt

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag die Talfahrt der vergangenen beiden Tage vorerst gestoppt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 105,28 US-Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Vortag. Zur Wochenmitte war der Brent-Preis noch zeitweise auf den tiefsten Stand seit November gefallen. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg zuletzt um sieben Cent auf 99,69 Dollar.

Nach zwei Handelstagen mit Verlusten von bis zu vier US-Dollar beim Brent-Ölpreis habe sich die Lage am Ölmarkt zunächst wieder beruhigt, hieß es von Händlern. Zuvor hatte die Spekulation auf ein steigendes Ölangebot aus Libyen die Ölpreise unter starken Verkaufsdruck gesetzt.

Die Regierung des nordafrikanischen Ölförderlandes hatte bestätigt, dass innerhalb von wenigen Tagen eine Einigung mit Rebellen erzielt werden könnte. Diese blockieren bereits seit Monaten wichtige libysche Verladehäfen. Mit der Öffnung der Ölhäfen würde die Exportkapazität Libyens um 600 000 Barrel pro Tag steigen, so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) fiel zuletzt deutlich zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 101,72 US-Dollar. Das waren 1,53 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/hbr