08.08.2014 16:54:00

OPEC sieht 2015 erneut Ölverbrauchsplus - Krisen könnten Preise heben

Einen etwas kräftigeren weltweiten Ölverbrauchsanstieg als heuer erwartet die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) für 2015: Da soll die Ölnachfrage um 1,2 Mio. Fass täglich auf 92,3 Mio. Barrel im Tagesschnitt klettern, erklärte die OPEC am Freitag im neuen Monatsbericht.

"Die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine und dem Nahen Osten könnten die Energiepreise beeinflussen", warnt die OPEC. Börsianer hatten zuletzt gemeint, die Märkte könnten durch steigende Ölpreise infolge des Irak-Konflikts belastet werden. Wenn es zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen der sunnitischen Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) und den USA komme, steige die Furcht vor Angebotsausfällen des zweitgrößten Ölproduzenten der OPEC, erklärte ein Experte am Freitag; das treibe die Preise in die Höhe und habe langfristig negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Ein kräftigeres Nachfrageplus als im OECD-Raum, der heuer erstmals seit 2010 wieder einen Bedarfsanstieg verzeichnen soll, erwartet die OPEC auch für 2015 aus dem Nahen Osten und Lateinamerika mit mehr als 3 Prozent. In China soll der Zuwachs knapp 3 Prozent ausmachen. Damit würden Nahost, Lateinamerika und China nächstes Jahr aber nicht an die für 2014 erwarteten Bedarfszuwächse herankommen.

Die Welt-Rohölnachfrage sieht die OPEC heuer nur noch um 1,23 Prozent oder rund 1,1 Mio. Fass auf etwa 91,1 Mio. Barrel pro Tag (mb/d) klettern - etwas weniger als vor einem Monat angenommen. Nächstes Jahr erwartet sie weiterhin ein Nachfrageplus von 1,33 Prozent oder 1,21 mb/d, wegen der geringeren Ausgangsbasis auf nur noch durchschnittlich 92,32 mb/d.

Heuer im Juli dürften die OPEC-Mitglieder 32,9 Prozent des Weltölverbrauchs (von geschätzten 90,98 mb/d) gedeckt haben. Im Schnitt produzierten die Länder nach Sekundärquellen im Schnitt 29,91 Mio. Fass täglich, ein Anstieg von 166.900 Barrel/Tag gegenüber dem Monat davor - ohne den Irak waren es 26,85 mb/d, um 241.900 b/d mehr als im Juni.

Die führende OPEC-Fördernation Saudi-Arabien brachte es im Juli (laut Sekundärquellen) auf 9,81 Mio. Fass im Tagesschnitt; damit bestritten die Saudis allein wie zumeist rund ein Drittel der OPEC-Gesamtmenge. Der Irak förderte trotz der Kampfhandlungen mit den IS-Jihadisten mit 3,06 mb/d fast ebenso viel wie im Monat davor, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mit 2,79 mb/d, Kuwait mit 2,77 mb/d und dem Iran mit 2,76 mb/d.

Aus Libyen, wo auch die OMV tätig ist, wurde für Juli mit 438.000 Fass täglich entgegen dem bisherigen Trend diesmal eine spürbar höhere Menge als für Juni (232.000 b/d) gemeldet, im Gesamtjahr 2013 hatte es Libyen noch auf 928.000 Fass im Tagesschnitt gebracht, 2012 auf 1,39 Mio. Fass.

(Schluss) sp/ivn

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