10.07.2014 17:10:00
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OPEC erwartet für 2015 kräftigeres Ölverbrauchsplus als heuer
Trotz der Konjunkturschwäche im ersten Halbjahr setze sich die Erholung der Weltwirtschaft heuer fort, begründet die OPEC ihre Annahme eines etwas stärker wachsenden Bedarfs an Rohöl. Erstmals seit dem Jahr 2010 werde dabei auch die Nachfrage der OECD-Industriestaaten wachsen, wenn auch nur um bescheidene 40.000 Barrel pro Tag; das Plus komme hier 2015 ausschließlich von Nordamerika, u.a. den USA, während in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum auch kommendes Jahr ein leichtes Minus zu Buche stehen dürfte.
Ein kräftigeres Nachfrageplus als im OECD-Raum erwartet die OPEC - wie heuer - auch für 2015 aus dem Nahen Osten und Lateinamerika mit mehr als 3 Prozent, in China sollen es knapp 3 Prozent werden. Damit würden Nahost, Lateinamerika und China nächstes Jahr aber nicht an die für 2014 erwarteten Bedarfszuwächse herankommen.
Die Welt-Rohölnachfrage sieht die OPEC heuer um 1,25 Prozent oder 1,13 Mio. Fass auf 91,13 Mio. Barrel pro Tag (mb/d) klettern, nächstes Jahr um 1,33 Prozent oder 1,21 mb/d auf durchschnittlich 92,35 mb/d.
Heuer im Juni haben die OPEC-Mitglieder nach Sekundärquellen im Schnitt 29,70 Mio. Fass täglich produziert, ein Rückgang von 79.300 Barrel/Tag gegenüber dem Monat davor - ohne den Irak waren es 26,54 mb/d, um 90.000 b/d mehr als im Mai.
Führende OPEC-Fördernation war auch im Juni wieder Saudi-Arabien mit (laut Sekundärquellen) 9,73 Mio. Fass im Tagesschnitt; damit bestritten die Saudis allein wie zumeist rund ein Drittel der OPEC-Gesamtmenge. Der Irak brachte es mit 3,16 mb/d - trotz Vormarschs der Isis-Jihadisten - noch fast auf dieselbe Menge wie im Monat davor, gefolgt von Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mit 2,78 mb/d, Kuwait mit 2,76 mb/d und dem Iran mit 2,73 mb/d.
Aus Libyen, wo auch die OMV tätig ist, wurde für Juni mit 220.000 Fass täglich eine ähnlich geringe Menge wie für Mai (212.000 b/d) gemeldet, im Gesamtjahr 2013 hatte es Libyen noch auf 928.000 Fass im Tagesschnitt gebracht, 2012 auf 1,39 Mio. Fass.
Aktuell wird europäisches Rohöl seit Tagen günstiger, weil aus Libyen mit einem deutlich höheren Angebot gerechnet wird. In dem nordafrikanischen Land sind wichtige Verladehäfen und Ölfelder nach monatelanger Besetzung durch Aufständische wieder freigegeben worden.
(Schluss) sp/phs