WTI
12.05.2015 17:30:00
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OPEC erwartet 2015 beschleunigten Anstieg des Welt-Ölbedarfs
Ihre Bedarfs-Prognose gegenüber vorigem Monat leicht angehoben hat die OPEC im Mai-Bericht von Dienstag trotz einer etwas schwächeren Konjunktur. Für die USA, noch stärker aber für Brasilien, hat die Öl-Organisation nämlich ihre BIP-Wachstumsprognose für 2015 gesenkt - durchgerechnet daher auch für den OECD-Raum sowie für den Globus insgesamt. Die leichte Aufwärtsrevision des Welt-Ölbedarfs sei einer etwas höheren Nachfrage aus dem amerikanischen OECD-Raum geschuldet, erklärte die OPEC am Dienstag.
Um rund 3 Prozent auf im Schnitt 10,78 Mio. Barrel/Tag anwachsen dürfte laut OPEC heuer der Ölbedarf Chinas - das Land verschlingt damit allein ein Neuntel der Welt-Menge. Als einzelne ausgewiesene Region soll demnach nur in Indien der Verbrauch noch stärker zulegen, nämlich um 3,4 Prozent auf vergleichsweise bescheidene 3,9 Mio. Fass täglich. Europas Ölbedarf dürfte um 0,1 Prozent auf 13,5 Mio. Fass/Tag sinken, jener der USA relativ stark um 0,96 Prozent auf 19,6 Mio. Barrel/Tag wachsen, der der OECD um 0,17 Prozent auf 45,9 Mio. Barrel zulegen.
Die Lieferungen der Nicht-OPEC-Staaten dürften heuer im Schnitt um 0,68 Mio. Fass täglich (auf 57,2 Mio. Barrel/Tag) wachsen, nach einem Zuwachs von 2,17 Mio. Fass/Tag (auf 56,5 Mio. Fass/Tag) im Vorjahr.
Heuer im April lag die OPEC-Ölproduktion laut Sekundärquellen bei 30,84 Mio. Barrel/Tag, um 18.000 Fass täglich höher als im Monat davor. Die Welt-Förderung lag im April vorläufigen Daten zufolge bei 94,10 Mio. Fass pro Tag, ein Plus von 0,39 Mio. Fass gegenüber März. Der OPEC-Anteil dürfte binnen Monatsfrist von 32,6 auf 32,8 Prozent zugelegt haben.
Saudi-Arabien, die mit großem Abstand führende OPEC-Fördernation, die allein rund ein Drittel der Menge des Kartells bestreitet, dürfte Sekundärquellen zufolge im April die Produktion nochmals erhöht haben - und zwar auf 10,095 Mio. Barrel (mb/d) im Tagesschnitt; 2014 waren es im Durchschnitt 9,68 mb/d gewesen, 2013 sogar nur 9,59 mb/d. Die Saudis spielen also, wie von vielen Experten erwartet, jetzt stärker ihre Kapazitätsmöglichkeiten aus.
Der Irak kam im April im Schnitt auf 3,67 mb/d Ölproduktion, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) mit 2,83 mb/d, dem Iran mit 2,82 mb/d und Kuwait mit 2,76 mb/d. Das weiterhin politisch labile Libyen brachte es im April durchschnittlich nur auf 468.000 Fass/täglich, noch weniger als im März.
(Schluss) sp/pro
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