Nervosität am Markt 13.06.2014 12:57:47

Kämpfe im Irak treiben Preis für Nordsee-Öl auf Neun-Monatshoch

Nach dem starken Preissprung vom Vortag legten die Notierungen aber nur noch leicht zu. Im frühen Handel erreichte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli bei 114,69 US-Dollar den höchsten Stand seit neun Monaten. Am späten Vormittag fiel der Preis wieder etwas zurück und stand gegen Mittag bei 113,45 US-Dollar. Das waren 48 Cent mehr als am Donnerstag.

Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI erhöhte sich um 50 Cent auf 107,03 Dollar. In der vergangen Nacht war der Preis für US-Rohöl in der Spitze bis auf 107,68 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit September erreicht. "Preistreibend sind nach wie vor die Ereignisse im Irak", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank.

Der Ölmarkt reagiert seit Tagen mit großer Nervosität auf die Kämpfe im Irak, einem Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Das Land zählt neben Saudi-Arabien zu den Staaten mit den größten Ölvorräten der Welt. In den vergangenen Tagen hatten Kämpfer der radikal-islamischen Terrorgruppe Isis überraschend schnell große Gebiete im Norden des Förderlandes unter ihre Kontrolle gebracht. Meldungen zufolge sollen sich die Kämpfer weiter auf dem Vormarsch in Richtung der irakischen Hauptstadt Bagdad befinden.

"Angesichts der aktuellen Sicherheitslage ist es schwer vorstellbar, dass die Ölproduktion im Norden des Irak in absehbarer Zeit zurückkehren wird", so die Commerzbank. Allerdings wird die Produktion im Süden des Landes, die mit etwa 90 Prozent den Löwenanteil der irakischen Ölexporte ausmacht, von den Kämpfen bislang noch nicht beeinträchtigt. Laut Commerzbank zeigt aber die Nervosität am Ölmarkt, dass auch die Ölproduktion im Süden nicht mehr als sicher eingeschätzt wird. Generell gilt unter Fachleuten: Sollte es im Irak zu großen Angebotsausfällen an Rohöl kommen, könnten diese durch das Opec-Kartell kaum ausgeglichen werden.

Der Preis für Opec-Rohöl legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 107,39 US-Dollar. Das waren 1,19 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/hbr

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX)

Weitere Links:

Neu: Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) handeln
Werbung
Handeln Sie Rohstoffe mit Hebel und kleinen Spreads. Sie können mit nur 100 € mit dem Handeln beginnen, um von der Wirkung von 2.000 Euro Kapital zu profitieren!
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Rohstoffe in diesem Artikel

Ölpreis (Brent) 74,34 0,93 1,27
Ölpreis (WTI) 71,10 1,09 1,56