14.01.2016 11:30:07
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EZB will auf Ölpreisrückgang vorerst nicht reagieren
Reuters zitiert ein Ratsmitglied, das weder dem Lager der geldpolitischen Tauben noch dem der Falken zuzuordnen ist, mit den Worten: "Wir alle hoffen ..., dass wir genug getan haben. Angesichts der Ölpreisschwankungen müssten wir nicht mal handeln, wenn die Prognose für 2018 unterhalb des Zielbereichs liegen sollte."
Die EZB veröffentlicht nach ihrer Ratssitzung im März neue Inflationsprognosen, die dann erstmals auch das Jahr 2018 erfassen werden. Seit Dezember, als die EZB ihre Inflationsprognose für 2017 von 1,7 auf 1,6 Prozent senken musste, ist der Ölpreis um weitere 20 Prozent gefallen. Manche Marktteilnehmer und Analysten erwarten, dass die EZB hierauf mit einer weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik reagieren wird.
Doch laut Reuters-Bericht fordern selbst geldpolitische "Tauben" keine umgehende Reaktion der Zentralbank auf diese Entwicklung. "Geldpolitik ist nicht glaubwürdig, wenn sie jeden Monat geändert wird. Ich denke, wir werden im März erst damit beginnen, über die Art möglicher Maßnahmen und deren Zeitpunkt zu diskutieren", sagte ein so einzuordnender Präsident einer nationalen Zentralbank. Zwar sei aus seiner Sicht eine weitere Lockerung angezeigt, doch müssten nur erstmal die Auswirkungen der bereits getroffenen Maßnahmen abgewartet werden.
Die Äußerungen der zwei Ratsmitglieder - insgesamt hat Reuters laut eigenen Angaben mit fünf geredet - deuten darauf hin, dass die EZB versuchen will, die Markterwartungen nicht ins Kraut schießen zu lassen. Im Vorfeld der Sitzung vom 3. Dezember 2015, deren Protokoll um 13.30 Uhr veröffentlicht wird, hatten Marktteilnehmer deutlich entschlossenere Schritte von der EZB erwartet, als dann schließlich beschlossen wurden. Das hatte zu heftiger Kritik und starken Marktreaktionen geführt.
EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hatte zuletzt die Entschlossenheit der Zentralbank betont, ihr Preisstabilitätsmandat zu erfüllen. Das sieht eine mittelfristige Inflation von knapp 2 Prozent vor.
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