1.400 Dollar im Visier 24.01.2014 17:42:00

Commerzbank: Physische Nachfrage wird Goldpreis stützen

"Vor allem die Käufe aus China sollte zu einer Trendwende am Markt führen", sagte Eugen Weinberg, Rohstoffexperte von der Commerzbank am Freitag in Frankfurt. Weinberg steht damit gegen die vorherrschende Meinung von Analysten, die durch die Bank mit einem anhaltenden Rückgang beim Goldpreis rechnen. Bis zum Jahresende erwartet er einen Anstieg des Preises für eine Feinunze auf 1,400 je Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Zum Wochenschluss hatte die Feinunze 1,272,70 Dollar gekostet. Derzeit sei am Markt eine Bodenbildung zu beobachten.

Zunächst räumte Weinberg ein, dass viele Faktoren eigentlich für weiter fallende Preise sprächen. So würden professionelle Anleger angesichts des wachsenden Optimismus weniger nach sicheren Anlageformen suchen und Inflationsgefahren seien weit und breit nicht in Sicht. Dank steigender Aktienmärkte und steigender Realzinsen in den USA gebe es genügend alternative Anlageformen. Auch der gestiegene Dollarkurs spreche eigentlich gegen höhere Goldpreise.

"Diese Themen sind aber mittlerweile alle bereits in den Kursen enthalten und dürften den Markt kaum noch belasten", sagte Weinberg. "Angesichts des wirtschaftlichen Optimismus an den Märkten, dürften Nachrichten eher negativ überraschen und tendenziell den Goldpreis stützen." Vor allem aber sollte die starke physische Nachfrage - insbesondere aus China - den Markt stützen. Weinberg verwies auf die rekordhohen Goldimporte Chinas: "Das Gold wandert von West nach Ost." So habe beispielsweise die chinesische Notenbank zuletzt Phasen von starken Kursverlusten zu unauffälligen Käufen genutzt.

Die chinesische Notenbank habe wie auch die Zentralbanken anderer Schwellenländer starken Nachholbedarf beim Goldanteil an ihren Reserven. 80 Prozent der Goldkäufe würden derzeit von Notenbanken getätigt. "Zudem ist die Nachfrage von privaten Anlegern nach Schmuck, Münzen und Barren weltweit sehr robust", sagte Weinberg. Belastet worden sei der Goldmarkt zuletzt vor allem durch Verkäufe von Gold-ETFs. Diese hätte jedoch bereits große Mengen auf den Markt geworfen, so dass von hier aus kaum noch Preisdruck ausgehen sollte./jsl/jkr

FRANKFURT (dpa-AFX)

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