MPC-Produkte |
01.09.2016 13:14:00
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Schiffsfonds-Klagen gegen Hypo Graz werden im Herbst weiterverhandelt
Die Hypo Steiermark war die einzige österreichische Bank, die MPC-Produkte verkauft hat, aber nicht zu einem Generalvergleich mit dem VKI bereit war. Die nächsten Verhandlungstermine sind in der Sammelklage I für 19. und 20. Oktober am Wiener Handelsgericht (HG) angesetzt. Am 15. November geht es dann um die Sammelklage II.
Vor Ausbruch der Finanzkrise haben Österreichs Banken in großem Stil sogenannte Schiffs- oder Immobilienfonds an Kleinanleger verkauft. Es handelte sich um riskante Finanzprodukte, zum Beispiel können die erfolgten Ausschüttungen von den Fonds - rechtlich gesehen wurden die Anleger Kommanditisten, also Gesellschafter - zurückgefordert werden. Einige Schiffs- und Hollandfonds mussten schon Insolvenz anmelden, andere strudeln.
Laut VKI sind momentan die Ausschüttungsrückforderungen bei einzelnen unter Wasser stehenden Fonds das größte Problem. "Ausschüttungen zurückzahlen und das Kapital verloren sehen, ist für viele Anleger eine ungeheure Provokation", heißt es in dem VKI-Schreiben, das der APA vorliegt. Der VKI bemühe sich um Hilfe und habe dazu Gutachten von deutschen Insolvenz- Kapitalmarktspezialisten eingeholt. Der Tenor: Die Anleger müssen eine Insolvenz nicht unbedingt fürchten, sondern könnten eine solche nutzen, um über den Masseverwalter auch allfällige Verfehlungen der MPC-Unternehmen zu untersuchen. Und: In Fällen, in denen die Anleger von Finanzierungsbanken auf Rückzahlung geklagt wurden, hätten die Anleger gute Chancen. Munition wähnt der VKI in einem aktuellen Urteil aus Frankfurt.
Der VKI habe zwar schon einiges erreicht, es sei den Konsumentenschützern aber bisher nicht gelungen, "die Hauptverursacher des Skandals (MPC-Gruppe in Hamburg) zu einem substanziellen Beitrag zur Schadenswiedergutmachung zu bewegen. Das ist sehr ärgerlich und die Hauptstoßrichtung für unsere weitere Vorgehensweise", so der Verein.
Der VKI wirft dem Emissionshaus vor, den Kunden die spezifischen Risiken der Fonds verschwiegen zu haben und hat mehrere Gerichtsverfahren angestrengt. Es geht um einen beklagten Schaden von 170 Mio. Euro. MPC hat den Vorwurf der Falschinformation bisher stets zurückgewiesen. Schiffsfonds hatten ihr Geld in Containerschiffen bzw. Tankern stecken, Hollandfonds typischerweise in Bürohäusern in den Niederlanden.
(Schluss) snu/ivn
WEB http://www.konsument.at
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