Kein Geld vom IWF 30.07.2015 20:05:48

IWF-Vertreter: Fonds beteiligt sich vorerst nicht an Griechen-Hilfen

Zunächst müsse sichergestellt werden, dass Athen die vollständige Umsetzung der von den Gläubigern geforderten Reformen akzeptiere und die Europäer der griechischen Regierung Erleichterungen beim Schuldendienst gewähren, sagte ein ranghoher IWF-Vertreter am Donnerstag. "Der IWF beteiligt sich nicht, bis diese beiden Bedingungen erfüllt sind."

   Griechenland und die anderen Euro-Länder streben ein Kreditpaket in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro an, das in den kommenden Wochen ausgehandelt werden soll. Beim Währungsfonds gibt es aber offenbar Zweifel, dass Athen unter dem neuen Programm die Schuldentragfähigkeit wiedererlangt. Der IWF will den Angaben zufolge weiter an den Verhandlungen teilnehmen, werde aber nur ein "umfassendes" Hilfsprogramm unterstützen.

   Der IWF-Vertreter erklärte, dass "auf beiden Seiten schwierige Entscheidungen" getroffen werden müssten - auf griechischer Seite "im Hinblick auf Reformen" und bei den europäischen Partnern Athens bezüglich eines "Schuldennachlasses". Der Währungsfonds rechne damit, dass "einige Zeit" vergehen werde, ehe beide Seiten die notwendigen Voraussetzungen für eine Beteiligung der in Washington ansässigen Organisation schaffen.

   Der Zeitung "Financial Times" zufolge hatte die IWF-Führung am Mittwoch über das Vorgehen in der Griechenland-Krise beraten. Dabei seien mehr Fortschritte der griechischen Regierung bei den Reformen sowie klare Zusagen der Europäer bei der Schuldenerleichterung verlangt worden. "Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass eine Seite allein das Problem lösen kann", sagte der IWF-Vertreter.

   Einen klassischen Schuldenschnitt für Athen lehnt die Bundesregierung ab. Im Gespräch ist aber eine Art "Schuldenschnitt light" mit der Streckung von Rückzahlungsfristen und Zinserleichterungen. Zugleich legt Berlin großen Wert darauf, dass der IWF weiter in die Rettungsbemühungen für Griechenland eingebunden ist.

   Mitte Juli hatte sich die linksgeführte Regierung in Athen nach langem Ringen mit den anderen Euro-Ländern auf Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm geeinigt. Dabei bestanden die Euro-Länder darauf, dass der IWF an Bord bleibt. Athen hatte dem Währungsfonds wegen der Sparauflagen "kriminelles" Verhalten vorgeworfen.

   DJG/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   July 30, 2015 13:35 ET (17:35 GMT)- - 01 35 PM EDT 07-30-15

WASHINGTON (AFP)

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