Abe: Staaten sollten Abwertungswettlauf vermeiden

   Die Aufwertung des Yen zum Dollar hatte sich in den ersten Monaten 2016 beschleunigt, nachdem die US-Notenbank Fed angedeutet hatte, die US-Leitzinsen nur langsam anheben zu wollen, und Investoren wegen der Marktturbulenzen verstärkt in den als sicheren Hafen geltenden Yen umgeschichtet hatten. Dieser Trend hat sich zu einem großen Problem für Abe entwickelt, dessen Programm zur wirtschaftlichen Belebung (Abenomics) stark auf einem schwächeren Yen aufsetzte.

   Die Einführung negativer Einlagenzinsen durch die Bank of Japan, die eigentlich eine Abschwächung des Yen bewirken sollte, hatte jedoch nicht die erhofften Folgen gehabt.

   "Wie auch immer die Umstände sind, wir müssen definitiv einen Abwertungswettlauf verhindern", sagte Abe wörtlich. "Ich denke, dass wir auch von willkürlichen Interventionen an den Devisenmärkten Abstand nehmen müssen." Für Abe ist "Stabilität immer ein wichtiger Faktor für eine Volkswirtschaft". Er wollte sich aber nicht zu spezifischen Wechselkursniveaus äußern.

   Ein starker Yen wird allgemein als Belastung für die japanische Exportwirtschaft gesehen, da er deren Wettbewerbsfähigkeit im Ausland beeinträchtigt und zu Rückgängen bei repatriierten Gewinnen führt.

   Aus Sicht einiger Marktteilnehmer kann Japan wenig tun, um sich gegen einen Yen-Anstieg zu stemmen. Auf globaler Ebene gebe es die Übereinkunft, auf einseitige Abwertungen zu verzichten. Daher könne Japan nicht aktiv intervenieren.

   Zuvor hatte der oberste Regierungssprecher Yoshihide Suga vor exzessiven Bewegungen beim Yen gewarnt. Führende Weltpolitiker hätten betont, dass übermäßige Währungsschwankungen schädlich seien, sagte er. Die japanische Regierung werde mit ihren internationalen Partnern kooperieren und geeignete Maßnahmen einleiten, sollte dies als notwendig erachtet werden.