Dollar auf Tauchstation 31.07.2015 16:58:40

Eurokurs legt stark zu

Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1070 US-Dollar und damit über einen Cent mehr als am Morgen. Zeitweise war der Euro sogar über die Marke von 1,11 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,0967 (Donnerstag: 1,0955) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,9118 (0,9128) Euro.

Für Auftrieb sorgten am Vormittag zunächst Preisdaten aus dem Euroraum. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat war die Gesamtinflation im Juli mit 0,2 Prozent zwar schwach geblieben. Allerdings war die weniger schwankungsanfällige Kernrate deutlich um 0,2 Punkte auf 1,0 Prozent gestiegen. Das ist der höchste Stand seit mehr als einem Jahr. Die Zahlen dürften der EZB gelegen kommen, kämpft sie doch seit langem gegen eine zu schwache Teuerung an. Dass die EZB an ihrer extrem lockeren Geldpolitik etwas ändert, gilt aber als unwahrscheinlich.

Zusätzlichen Rückenwind erhielt der Euro am Nachmittag, als der Dollar in die Knie ging. Auslöser waren Zahlen zur Lohnentwicklung in den USA, die als mitentscheidend für die Geldpolitik der US-Notenbank gelten. Nach Regierungszahlen waren die Arbeitskosten im zweiten Quartal so wenig wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor 33 Jahren gestiegen. Die Sorgen der Federal Reserve wegen der schwachen Teuerung dürften damit eher größer werden. An den Finanzmärkten wurden die Zahlen als Schuss vor den Bug für die im Spätsommer erwartete Zinswende gewertet. Der Dollarkurs fiel deswegen deutlich zurück.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7041 (0,7010) britische Pfund (EUR/GBP), 136,34 (136,25) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0565 (1,0633) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1098,40 (1087,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 150,00 (31 300,00) Euro./bgf/tos/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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