Geldflut dauert an 08.12.2016 17:05:42

Euro verliert nach EZB-Entscheidungen

Die Verlängerung der Geldflut in der Eurozone durch die Notenbank habe die Gemeinschaftswährung belastet, hieß es aus dem Handel. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,0619 US-Dollar gehandelt und damit über einen Cent tiefer als am Morgen. Die EZB setzte den Referenzkurs noch deutlich höher auf 1,0762 (Mittwoch: 1,0730) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9292 (0,9320) Euro.

Die EZB hat ihr Kaufprogramm für Anleihen von zuletzt mindestens März auf mindestens Dezember 2017 verlängert. Gleichzeitig senkte sie aber für die meisten Experten überraschend das Volumen der Käufe von bisher 80 Milliarden Euro pro Monat auf nur noch 60 Milliarden Euro ab April. Die Entscheidung sorgte zunächst für nervöse Kursschwankungen des Euro. Nachdem die Gemeinschaftswährung in einer ersten Reaktion noch deutlich auf ein Tageshoch bei 1,0874 Dollar gestiegen war, fand der Markt seine Richtung und der Euro geriet dauerhaft unter Verkaufsdruck.

Obwohl EZB-Präsident Mario Draghi in der Pressekonferenz nach den geldpolitischen Beschlüssen mehrfach betont hatte, dass die jüngsten Entscheidungen kein Signal für einen Ausstieg aus den Anleihekäufen auf Raten sei, sehen einige Experten durchaus einen ersten Hinweis auf ein Eindämmen der Geldflut ("Tapering"). "Einige von der Liquiditätsdroge berauschte Marktteilnehmer mögen ein wenig ernüchtert sein", kommentierte Experte Jens Kramer von der NordLB die EZB-Beschlüsse.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84995 (0,85095) britische Pfund, 122,61 (122,42) japanische Yen und 1,0853 (1,0834) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1171,05 (1177,65) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 410,00 (34 520,00) Euro.

/jkr/bgf/she

FRANKFURT (dpa-AFX)

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