30.09.2015 16:50:47

Euro verliert als Reservewährung weiter an Bedeutung

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones)--Die Rolle des US-Dollar als Reservewährung hat im zweiten Quartal 2015 erstmals seit einem Jahr nicht weiter zugenommen. Wie aus Daten des Internationalen Währungsfonds hervor geht, konnte der Euro davon jedoch nicht profitieren. Laut IWF lauteten am Ende des zweiten Quartals 63,8 Prozent der Reserven auf US-Dollar. Ende des ersten Quartals waren es 64,1 Prozent gewesen. Der Anteil des Euro ging auf 20,5 (zuvor: 20,8) Prozent zurück.

   Damit setzte sich der seit einiger Zeit zu beobachtende Bedeutungsverlust des Euro als Reservewährung fort. 1999 war die europäische Gemeinschaftswährung mit einem Reserveanteil von 18 Prozent gestartet. Bis 2008 war dieser Anteil auf 27 Prozent gestiegen. 2015 nähert er sich nun wieder der Marke von 20 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) fördert die internationale Nutzung des Euro nach eigenen Angaben nicht, sie legt aber jedes Jahr einen Bericht darüber vor.

   Die Daten beziehen sich auf die Devisenreserven, zu denen die Länder offizielle Angaben machen. Ihr Anteil an den gesamten Reserven nahm auf 58,2 (52,3) Prozent zu. Davon profitierten das Britische Pfund und der Australische Dollar, deren Anteile auf 4,7 (zuvor: 3,9) bzw. 1,9 (1,7) Prozent zulegten.

   Hinter der Veränderung des Anteils der Devisenreserven verbirgt sich allerdings teilweise die Änderung des Wechselkurses. Im zweiten Quartal haben sowohl Euro, als auch Pfund und Kanadischer Dollar gegenüber dem US-Dollar aufgewertet.

   So nahmen die Euro-Reserven im zweiten Quartal in Dollar gerechnet zu, und zwar noch deutlicher, als angesichts des Wechselkurses zu erwarten gewesen wäre. Das reichte jedoch nicht aus, den Anteil an den sprunghaft gestiegenen offiziell ausgewiesenen Reserven zu halte.

   Auch der Reserve-Anstieg in Pfund ging über den Wechselkurseffekt hinaus. Hier reichte es aber außerdem zu einem Marktanteilsgewinn. Das gleiche gilt für den Australischen Dollar.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/reg

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   September 30, 2015 10:40 ET (14:40 GMT)

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