Nach EZB-Lockerung 04.09.2014 17:07:48

Euro fällt unter 1,30 Dollar

Nachdem die EZB ihre Leitzinsen auf neue Rekordtiefstände senkte und zudem frische Wertpapierkäufe ankündigte, fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2969 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs kurz zuvor auf 1,3015 (Mittwoch: 1,3151) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7683 (0,7604) Euro.

Nur drei Monate nach ihrer großen Lockerungsrunde im Sommer beschloss die EZB am Donnerstag zusätzliche Schritte, um gegen Wachstumsschwäche und Niedriginflation vorzugehen. Ihren wichtigsten Leitzins für einwöchiges Zentralbankgeld senkte sie um weitere 0,1 Punkte. Mit 0,05 Prozent liegt er nur noch hauchdünn über der Nulllinie. Zudem gab sie zwei neue Programme zum Kauf von Wertpapieren bekannt, die Anfang Oktober starten sollen. Dann will die EZB mit Krediten besicherte Anleihen (ABS) kaufen, obwohl diese Papiere während der Finanzkrise in Verruf geraten waren. Zum andern legt sie zum dritten Mal ein Kaufprogramm für "gedeckte Anleihen" wie Pfandbriefe auf.

Der Euro gab nach Bekanntwerden der Entscheidungen um etwa eineinhalb Cent nach. Dies dürfte durchaus im Sinn der Notenbank sein: Ein schwächerer Eurokurs verbilligt nicht nur Ausfuhren aus dem Währungsraum und stützt damit damit Konjunktur. Auch treibt er über teurere Einfuhren die derzeit zu niedrige Inflation nach oben. Notenbankchef Mario Draghi ließ die Tür für weitere Schritte offen: Breitangelegte Käufe von Staatsanleihen, die als schärfstes Schwert gegen Deflationsrisiken gelten, seien auf der jüngsten Sitzung bereits diskutiert worden, sagte der Italiener.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79320 (0,79855) britische Pfund (EUR/GBP), 136,89 (138,11) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,2055 (1,2078) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1271,50 ( 1265,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30 590,00 (30 530,00) Euro./bgf/jsl/stb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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