Vorsichtige EZB befeuert Eurokurs

Die EZB hat ihre Geldpolitik zwar weiter gelockert. Notenbankchef Mario Draghi blieb jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. "Der oberste Hüter des gemeinsamen Währungsraumes kann dieses Mal die hohen Erwartungen der Finanzmärkte nicht übertreffen", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Möglicherweise sei der Gegenwind aus dem deutschen Lager zu groß gewesen. Die Bundesbank steht den Wertpapierkäufen sehr skeptisch gegenüber. "Denkbar ist auch, dass die EZB ihr Pulver trocken halten will", sagte Gitzel.

Die Notenbank hat zwar ihr Anleihekaufprogramm um sechs Monate verlängert, jedoch die monatlichen Käufe in Höhe von 60 Milliarden Euro beibehalten. Die Märkte hatten allerdings eine Ausweitung der monatlichen Käufe erwartet. Auch bei den Zinsen ging die EZB nur vorsichtig vor. Der Eurokurs war bereits im Vorfeld der Entscheidung deutlich gefallen, da die Erwartungen an die EZB sehr hoch waren. "Wenn man so will, ist es ein wirklich gutes Zeichen, dass sich der Rat nicht von den Märkten treiben lässt", kommentierte Christian Lips von der NordLB das Vorgehen der EZB.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,71220 (0,70590) britische Pfund (EUR/GBP), 131,58 (130,70) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0840 (1,0880) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Ein Kilogramm Gold kostete 31 430,00 (31 860,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1055,45 (1055,40) Dollar gefixt./jsl/bgf/he

FRANKFURT (dpa-AFX)