Eurokurs leicht gestiegen

"Am Vormittag hatte die zögerliche US-Notenbank nachgewirkt und den Dollar belastet", sagte Ulrich Leuchtmann Devisenexperte von der Commerzbank. Der Leitzins war in den USA nicht angetastet worden. "Eine Zinserhöhung ist auch im Juni nicht zu erwarten, da die Notenbank diese nicht vorbereitet hat." Dies könnte den Dollarkurs noch in den kommenden Tagen belasten, da bisher noch einige Investoren mit einer Anhebung gerechnet hätten, so Leuchtmann.

Einen Teil seiner zwischenzeitlichen Gewinne gab der Euro am Nachmittag wieder ab. Das schwächeres Wirtschaftswachstum in den USA zu Jahresbeginn hatte den Dollarkurs nicht unter Druck gebracht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 0,5 Prozent gewachsen. Im vierten Quartal des Vorjahres hatte das Plus noch bei 1,4 Prozent gelegen. "Der Markt hat keine positiven Zahlen erwartet, daher wurde der Dollar nicht belastet", sagte Leuchtmann.

Deutlich zugelegt zu anderen wichtigen Währungen hat hingegen der japanische Yen. Die Bank of Japan hatte die Geldschleusen am frühen Morgen nicht weiter geöffnet. "Die Notenbank hat trotz sinkender Preise nicht einmal ein Signal für eine weitere Lockerung gegeben", sagte Leuchtmann. Die japanische Notenbank habe auch in der Vergangenheit oft zu spät gehandelt und die Maßnahmen seien dann an den Märkten verpufft.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77838 (0,77475) britische Pfund (EUR/GBP), 122,84 (125,79) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0974 (1,0998) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Ein Kilogramm Gold kostete 34 970,00 (34 810,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1256,00 (1247,40) Dollar gefixt./jsl/tos/he