Devisen: Euro unbeeindruckt von Schuldenstreit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro (Dollarkurs) hat sich auch am Freitag weitgehend unbeeindruckt vom Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gezeigt. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1190 US-Dollar und damit kaum weniger als am Morgen. Nur kurzzeitig fiel der Euro etwas deutlicher zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1202 (Donnerstag: 1,1206) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8927 (0,8924) Euro.

In den Streit um dringend benötigte Hilfsgelder für Griechenland kam vor dem Wochenende Bewegung. Laut Diplomaten bieten die Europartner an, das Ende Juni ablaufende Hilfspaket bis November zu verlängern. Presseberichten zufolge ist auch ein drittes Hilfspaket Bestandteil des Angebots. Am Samstag kommen die Euro-Finanzminister zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ob Griechenland auf das neue Angebot eingehen und im Gegenzug von den Gläubigern verlangte Reformen umsetzen wird, ist unklar.

In einem vom Griechenland-Drama dominierten Umfeld spielten Konjunkturdaten kaum eine Rolle. Zahlen aus dem Euroraum zeigten dennoch, dass die schwache Kreditvergabe langsam anzieht. Im Mai war sie zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent gestiegen. Das ist zwar im historischen Vergleich nicht viel, aber immerhin der stärkste Anstieg seit drei Jahren. Die lockere Geldpolitik der EZB zielt auch darauf ab, die Kreditvergabe der Banken anzuschieben. Auch die als Konjunkturindikator geltende Geldmenge M1 war im Mai mit 11,2 Prozent deutlich gewachsen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,71230 (0,71260) britische Pfund (EUR/GBP), 138,58 (138,52) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0447 (1,0507) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1170,50 (1172,65) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33 100,00 (33 260,00) Euro./bgf/jsl/he