Euro profitiert von Griechenland-Einigung

"Die Einigung der Geldgeber mit Griechenland war der Auslöser für die Eurokursgewinne", sagte Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Die EU-Kommission sprach von einer "Grundsatzeinigung auf technischer Ebene". Man müsse jedoch noch Details klären. Nachhaltigen Auftrieb dürfte der Euro allerdings durch die Einigung nicht erhalten. "Das Thema spielt am Devisenmarkt nicht die große Rolle", sagte Nguyen. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone, habe man aber zuletzt eine generelle Stärke des Euro beobachtet.

Die schwierige wirtschaftliche Lage in China hatte in der Nacht den Dollar zunächst noch zum Euro gestützt. "Der Dollar wurde als sicherer Hafen gesucht", sagte Nguyen. Chinas Zentralbank hatte den Yuan (Renminbi) mit einem Rekordeingriff auf Talfahrt geschickt, um die Exporte zu stützen. Nachhaltig waren die Gewinne jedoch nicht, da eine sich verschärfende Krise in China auch negative Folgen für die US-Währung haben könnte. "Schließlich kann die Krise in China auch dazu führen, dass die US-Notenbank ihre für September erwartete Leitzinsanhebung verschiebt", sagte Nguyen. Dies würde den Dollar belasten.

Der Euro legte zudem zum Schweizer Franken deutlich zu und erreichte mit 1,0883 Franken den höchsten Stand seit dem 15. Januar. "Grund dürfte die zuletzt erfreulichere Entwicklung der Konjunktur und der Inflation im Euroraum sein", sagte Nguyen. Zudem hielten die Anleger es für möglich, dass die schweizerische Notenbank angesichts der schwierigeren wirtschaftlichen Lage die Geldpolitik weiter lockern könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7088 (0,7071) britische Pfund (EUR/GBP), 137,99 (136,67) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0859 (1,0800) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1108,25 (1097,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31 880,00 (31 560,00) Euro./jsl/tos/he

FRANKFURT (dpa-AFX)