Euro ohne klare Richtung

Die deutschen Verbraucherpreise sind im November weiter nur leicht gestiegen. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag eine erste Schätzung, derzufolge die Lebenshaltungskosten 0,4 Prozent höher waren als ein Jahr zuvor. Verglichen mit den Monaten zuvor hat sich die Inflationsrate etwas erhöht. Dennoch bleibt die Teuerungsrate in Deutschland wie auch andernorts in der Eurozone weit von der EZB-Zielrate von zwei Prozent entfernt.

Ob die EZB im Kampf gegen die niedrige Teuerungsrate ihre Geldpolitik künftig noch weiter lockern wird, ist laut Experten allerdings fraglich. EZB-Direktoriumsmitglied Yves Mersch hat entsprechenden Hoffnungen zuletzt einen zusätzlichen Dämpfer gegeben. Weitere Lockerungen werden nur dann erfolgen, "wenn uns der Himmel auf den Kopf fallen sollte", sagte Mersch nach Meldungen vom Donnerstag. Demnach sei die EZB nur im Fall einer extremen Notsituation noch bereit, die Geldschleusen weiter zu öffnen.

Im weiteren Tagesverlauf stehen in den USA noch Daten zu den Erzeugerpreisen, zum Einzelhandelsumsatz und zum Konsumklima an. Ralf Umlauf, Experte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), rechnet aber nicht damit, dass die Daten die Erwartungen mit Blick auf die Sitzung der US-Notenbank Fed kommende Woche spürbar beeinflussen werden.

FRANKFURT (dpa-AFX)