Devisen am Donnerstag 18.06.2015 08:10:40

Euro nähert sich dank Fed-Chefin Yellen 1,14 Dollar

Die europäische Gemeinschaftswährung näherte sich wieder der Marke von 1,14 Dollar. Zuletzt kostete ein Euro 1,1369 Dollar und damit so viel wie seit einem Monat nicht mehr. Damit setzt der Euro seinen jüngsten Erholungskurs ungeachtet des sich immer weiter zuspitzenden Dramas um die Lösung der Griechenland-Frage fort. Ende Mai hatte ein Euro zeitweise noch weniger als 1,09 Dollar gekostet.

Haupttriebfeder ist dabei die Frage, wann und wie schnell in den USA die Leitzinsen angehoben werden. Die US-Notenbank Fed gab am Mittwochabend keine klaren Signale über Zeitpunkt und Tempo, so dass der Dollar unter Druck geriet und der Euro im Gegenzug seitdem fast eineinhalb Cent zugelegt hat. Experten führten dies auf die Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen zurück. Sie habe wahrlich ein Talent dafür, Zinserhöhungsspekulationen zu dämpfen, urteilten etwa die Commerzbank-Devisenexperten

Die US-Währungshüter beließen den Leitzins erwartungsgemäß nahe bei null Prozent. Zum Zeitpunkt der lang erwarteten Zinswende äußerten sie sich nicht. Fed-Chefin Janet Yellen spielte die Bedeutung für diesen Schritt herunter. Es sei weniger wichtig, wann die Leitzinsen erstmals stiegen, sagte Yellen. Entscheidender sei, in welcher Geschwindigkeit die Zinsen nach einer ersten Anhebung erhöht würden.

Wahrscheinlich werde die Fed dieses Tempo moderat halten, sagte sie. Auch nach der lang erwarteten Zinswende bleibe die Geldpolitik locker. Der genaue Zeitpunkt der Zinswende sei außerdem nicht festgelegt. Er sei datenabhängig, hänge also von der konjunkturellen Entwicklung ab. Bei späteren Zinsanhebungen werde man keinem "mechanistischen Ansatz" folgen oder nach einem "Fahrplan" vorgehen, die Zinsen also nicht nach einem festen Muster anheben.

/zb/stk

FRANKFURT (dpa-AFX)

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