Euro gibt nach trüben Zahlen zu deutscher Industrie weiter nach

Am Morgen erreichte die Gemeinschaftswährung ihr Tagestief bei 1,0854 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0935 (Dienstag: 1,0976) Dollar festgelegt. Trübe Signale von der deutschen Wirtschaft drückten am Donnerstag auf den Euro. Die Industrieunternehmen haben den dritten Monat in Folge deutlich weniger Neuaufträge erhalten. Das Minus lag im September bei 1,7 Prozent. Experten hatten mit einem Anstieg um einen Prozent gerechnet. Bereits am Vortag hatten Konjunkturdaten den Euro gegenüber dem Dollar geschwächt. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hatte sich aufgehellt und Daten vom US-Arbeitsmarkt waren positiv ausgefallen.

Der Auftrieb des Dollar war am Mittwoch noch gestärkt worden, nachdem die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, die Erwartungen einer Zinswende noch in diesem Jahr bestärkt hatte. "Rechtzeitig zu handeln, ist deswegen eine kluge Sache, weil man dann vorsichtiger und abgestufter handeln kann", hatte Yellen vor Vertretern des US-Repräsentantenhauses gesagt.

Am Donnerstag werden sich gleich mehrere Fed-Mitglieder zu Wort melden. Für weitere Bewegung am Devisenmarkt könnte zudem die Zinsentscheidung sowie der Inflationsbericht der britischen Notenbank sorgen. "Eine Erhöhung wird noch nicht erwartet, in Großbritannien mehren sich aber die Zeichen einer Wende", schreibt Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

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FRANKFURT (dpa-AFX)