Devisen: Euro gestärkt - China-Sorgen dämpfen Erwartung baldiger US-Zinswende

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs (Dollarkurs) hat am Freitag den Höhenflug der vergangenen Tage fortgesetzt und sich der Marke von 1,13 US-Dollar angenähert. Er lag zwischenzeitlich mit 1,1295 Dollar auf dem höchsten Stand seit Ende Juni. Am Mittag stand die Gemeinschaftswährung bei 1,1272 Dollar und damit merklich höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag bei 1,1199 Dollar festgesetzt.

Wachsende Sorgen um China dämpften die Erwartungen einer US-Zinswende im September und gaben dem Euro dadurch Auftrieb. In der Nacht zum Freitag war bekannt geworden, dass die Stimmung chinesischer Unternehmer auf den tiefsten Stand seit März 2009 gefallen ist. Da die Sorgen um China als ein entscheidender Hemmschuh einer baldigen Zinswende in den USA gelten, wurde der Dollar durch die Hiobsbotschaften aus dem Reich der Mitte geschwächt und der Euro im Gegenzug gestärkt.

Unter den Anlegern herrscht weiterhin Rätselraten über den Zeitpunkt der ersten US-Zinserhöhung seit mehr als neun Jahren. Als sicher gilt ein Zinsschritt noch in diesem Jahr. Mögliche Termine wären September oder Dezember.

Eine unerwartet schlechte Unternehmensstimmung in Frankreich führte am Freitagvormittag zwischenzeitlich zu einer Gegenbewegung, die aber kurz darauf durch eine unerwartet gute Unternehmensstimmung in Deutschland und der gesamten Eurozone wieder ausgeglichen wurde./tos/jsl