US-Konjunktur belastet 11.06.2015 17:08:40

Euro fällt unter 1,13 Dollar

Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung Euro 1,1225 US-Dollar, nachdem sie zuvor kurzzeitig sogar weniger als 1,12 Dollar wert war. Am Morgen hatte der Kurs noch über 1,13 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,1232 (Mittwoch: 1,1279) Dollar festgelegt. Ein Dollar kostete 0,8903 (0,8866) Euro.

Entscheidende Impulse kamen am Donnerstag vom europäischen Anleihemarkt und von Konjunkturzahlen aus den USA. In Europa gaben die Renditen vieler Staatsanleihen nach, besonders stark in Südeuropa. Die Entwicklung belastete den Euro, weil geringere Marktzinsen Anlagen in einer Währung weniger attraktiv erscheinen lassen. Auch die ungelöste Schuldenkrise in Griechenland sorgte für Belastung. Ein Sprecher des Internationalen Währungsfonds (IWF) sagte am Nachmittag, es gebe weiterhin erhebliche Differenzen mit Athen. Ein Ende des Verhandlungspokers ist damit nicht absehbar.

Der US-Dollar profitierte dagegen von robusten Konjunkturdaten. Nicht nur legten die Umsätze des US-Einzelhandels im Mai deutlich zu. Auch Zahlen aus den Vormonaten wurden nachträglich spürbar nach oben korrigiert. Das Analysehaus Capital Economics hält es für gut möglich, dass die bisher bekannte Schrumpfung der US-Wirtschaft im ersten Quartal wegen der Korrekturen in ein leichtes Wachstum revidiert wird. Der Dollar profitierte, weil eine baldige Zinsanhebung durch die US-Notenbank mit stärkeren Wirtschaftsdaten wahrscheinlicher wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7266 (0,7284) britische Pfund (EUR/GBP), 138,95 (138,69) japanische Yen (EUR/JPY) und 1,0523 (1,0486) Schweizer Franken (EUR/CHF) fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1178,50 (1188,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33 160,00 (33 140,00) Euro./bgf/jsl/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

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