Euro fällt nach schwachen Inflationszahlen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Inflationsdaten aus den deutschen Bundesländern haben den Euro am Donnerstag unter Druck gesetzt. Händler argumentierten, zusätzliche Lockerungsschritte der EZB würden immer wahrscheinlicher. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2480 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im Tageshoch. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,2475 Dollar festgesetzt.

Neue Zahlen aus den Bundesländern lassen für die um 14.00 Uhr erwartete bundesweite Inflation keine Beschleunigung erwarten. Im Oktober hatte die Teuerung bei 0,8 Prozent gelegen - geringer war der Preisauftrieb letztmalig Anfang 2010. Die schwache Teuerung geht zum einen auf Entwicklungen zurück, die die EZB nicht unmittelbar beeinflussen kann, etwa die stark fallenden Ölpreise. Zum anderen ist sie auch Folge einer allenfalls moderaten Konjunktur.

Die EZB ist in Sorge um ihre Glaubwürdigkeit, falls die Inflationserwartungen weiter fallen. EZB-Chef Mario Draghi bekräftigte am Donnerstag die Bereitschaft der Notenbank zu weiteren Schritten./bgf/jsl