"Die Inflationserwartungen gehen zurück", sagte Bullard am Donnerstag im Gespräch mit Bloomberg News. Das sei ein wichtiger Faktor für eine Notenbank. "Die Notenbank sollte daher über eine Verschiebung des Endes der Anleihekäufe nachdenken."

Ursprünglich sollte das milliardenschwere Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur im Oktober auslaufen. Die Märkte erwarteten bisher, dass die Fed auf der Sitzung am 28. und 29. Oktober das Ende der Käufe beschließen wird. Bullard ist derzeit im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank nicht stimmberechtigt.

Die jüngsten Finanzmarktturbulenzen und die schwächeren Aussichten für das europäische Wirtschaftswachstum seien für den Rückgang der Inflationserwartungen verantwortlich, so Bullard. Die Wertpapierkäufe seien das wirksamste Instrument der Fed, wenn die Zinsen bei Null sind. Die Fed kauft derzeit noch Staatsanleihen und private Kreditverbriefungen in Höhe von 15 Milliarden Dollar im Monat. Seit Ende 2013 hatte die Fed das Programm auf jeder Sitzung gedrosselt.

Die Aussagen von Bullard kommen überraschend, da er nicht zu den Fed-Mitgliedern gehört, die sich im Zweifel für eine lockere Geldpolitik aussprechen. In der vergangenen Woche hatte er noch davon gesprochen, dass die Fed bereits im ersten Quartal die Leitzinsen anheben wird.

Die Konjunkturaussichten für die USA bewertet Bullard unverändert optimistisch. Die jüngsten harten Daten seien weiter stark ausgefallen, sagte Bullard. Er erwarte im zweiten Halbjahr 2014 und im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent oder mehr. Zuletzt hatten eine Reihe von Fed-Mitgliedern vor den Folgen der sich abschwächenden Weltwirtschaft auf die USA gewarnt./jsl/jkr

ST. LOUIS (dpa-AFX)

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