ATHEN (dpa-AFX) - Die Rendite für griechische Zehn-Jahres-Staatsanleihen ist am Mittwoch auf bis zu 6,15 Prozent gestiegen. Am späten Nachmittag gab sie wieder etwas nach, lag mit 6,12 Prozent und aber immer noch 0,17 Prozentpunkte höher als am Vortag. Die Papiere haben sich damit so stark verteuert wie seit Mitte August nicht mehr.

Als Grund für den starken Anstieg nannten Experten die Aussagen des griechischen Regierungschefs Antonis Samaras vom Vortag nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Samaras hatte ein Ende der Unterstützung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht ausgeschlossen.

Analysten in Athen kommentierten, dass die Anleger "nervös" reagierten, weil sie Angst davor hätten, Athen könnte nach dem Ende der Kontrollen vor Ort durch die Geldgeber in alte Politikmuster zurückfallen und wieder höhere Defizite zulassen.

Griechenland ist seit 2010 mit 240 Milliarden Euro internationaler Hilfszusagen vor dem Bankrott bewahrt worden. Im Gegenzug musste das Euroland umfassende Reformen und schmerzhafte Einsparungen durchsetzen. Seit sechs Jahren steckt das Land in der Rezession. Das zweite Hilfspaket in seiner EU- Komponente läuft zum Jahresende aus. Athen soll noch bis 2016 Hilfen vom IWF bekommen./tt/DP/jkr