Jahresbericht 2014 19.02.2015 12:06:30

Staatsanleihen bleiben wichtigste Ertragsquelle der EZB

Wie aus dem Jahresbericht für 2014 hervorgeht, gingen diese Erträge aber ebenso zurück, wie die aus Bankkonten und dem Ankauf von Covered Bonds. Zugleich erhöhten sich die Personalkosten durch die Übernahme der Bankenaufsicht. Der Nettozinsertrag sank auf 1,536 Milliarden Euro von 2,005 Milliarden im Vorjahr.

   Die Zinserträge aus Banknoten verringerten sich 2014 auf 126 (Vorjahr: 406) Millionen Euro, was an dem niedrigeren Hauptrefinanzierungssatz lag. Die Zinserträge auf Staatsanleihen, die im Rahmen der SMP-Ankaufprogramms erworben wurden, gingen auf 728 (962) Millionen Euro zurück. Davon entfielen 298 (437) Millionen Euro auf griechische Staatsanleihen. Die EZB hatte im Rahmen des SMP-Programms zwischen 2010 und 2012 Staatsanleihen Italiens, Spaniens, Irlands, Griechenlands und Portugals für rund 210 Milliarden Euro gekauft.

   Da sie in der Krise zu sehr niedrigen Kursen kaufen konnte, macht die EZB heute Gewinne mit diesen Papieren, die mehr oder weniger vollständig den Haushalten der Euro-Länder zufließen. Griechenland fordert allerdings, dass die Länder die aus griechischen Papieren stammenden Gewinne nach Athen überweisen.

   Ende 2014 hatte die EZB noch griechische Staatspapiere mit einem Nennwert von 19,8 Milliarden und einem Buchwert von 18,1 Milliarden Euro in der Bilanz. Der Gesamtbestand der SMP-Anleihen verringerte sich auf einen Buchwert von 144 Milliarden Euro. Den größten Posten bilden italienische Papiere mit 73,9 Milliarden Euro.

   Die Erträge aus dem Ankauf von Covered Bonds verringerten sich im vergangenen Jahr auf 174 (204) Millionen Euro. Dagegen erhöhten sich wegen des niedrigeren Euro-Kurses die Zinseinnahmen aus Fremdwährungs- und Goldreserven auf 217 (187) Millionen Euro.

   Die Personalkosten der EZB erhöhten sich 2014 auf 301 (241) Millionen Euro, was mit dem schrittweisen Aufbau von Personal wegen der Übernahme der Bankenaufsicht im November 2014 zusammenhing. Die im November und Dezember angefallenen Kosten für die Bankenaufsicht von 30 Millionen Euro gelten als rechnerisch von Gebühren gedeckt, die aber erst 2015 erhoben werden.

   Von ihrem Nettogewinn von 0,989 (1,440) Milliarden Euro hat EZB bereits am 30. Januar 841 Millionen Euro an die Euro-Zentralbanken überwiesen. Die restlichen 148 Millionen sollen am 20. Februar folgen. Daneben erhöhte die EZB ihre Risikorückstellung um 15 Millionen auf 7,575 Milliarden Euro.

   DJG/hab/brb

Dow Jones Newswires

Von Hans Bentzien

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