LONDON (Dow Jones)--Die Ratingagentur Fitch hat ihre Bewertung der griechischen Bonität mit "CCC" bekräftigt. Dies gilt sowohl für das langfristige Emittentenausfallrisiko in ausländischer wie auch heimischer Währung sowie für erstrangig unbesicherte Anleihen beider Währungstypen. Die Kreditwächter begründeten ihren Schritt in erster Linie damit, dass Griechenland auch weiterhin keinen Marktzugang besitze. Dieser Umstand übe enormen Druck auf die staatliche Finanzierung aus. Außerdem bemängelten die Analysten die knappe Liquidität im griechischen Bankensektor. Ein Zahlungsausfall sei jederzeit möglich.
Des Weiteren hat Fitch die Kreditwürdigkeit Lettlands mit "A-" und die der Niederlande mit der Spitenbonität "AAA" bestätigt. Bei beiden EU-Staaten ist der Ausblick stabil.
Wegen der akuten Finanznot in Griechenland hatte Fitch im März das Rating auf "CCC" von "B" abgestuft. Damit wurde schon damals ein hohes Ausfallrisiko für Gläubiger angezeigt. Eine ausgefallene Zahlung etwa an den Internationalen Währungsfonds (IWF) würde zwar nicht per se einen Staatsbankrott darstellen, erklärten die Fitch-Experten im April. Doch es könnte eine weitere Ratingabstufung nach sich ziehen. Das Rating "CCC" ist allerdings nur mehr wenige Stufen von D, dem Wert für eine Staatspleite, entfernt.
Seit Monaten ringt die linksgerichtete Regierung in Athen mit den Euro-Partnern und dem IWF um weitere Finanzhilfen und die damit verbundenen Auflagen. Griechenland muss im Juli Schulden in Höhe von 3,5 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. Analysten zufolge dürfte Athen bis zu diesem Termin finanziell über die Runden kommen. Danach wäre das Land aber dringend auf Hilfe angewiesen, um den Staatsbankrott zu verhindern. Weitere 3,2 Milliarden Euro an die EZB werden im August fällig.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
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May 15, 2015 16:40 ET (20:40 GMT)
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