Hohes Ankaufvolumen 16.03.2015 16:33:31

Eurosystem startet schwungvoll ins QE-Programm

Wie die EZB nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten mit ihrer Website mitteilte, erwarben die Zentralbanken in den ersten drei Tagen der ersten Woche des Kaufprogramms öffentliche Anleihen für 9,751 Milliarden Euro. Die Zahl war bereits bekannt, weil EZB-Direktor Benoit Coeure in der vergangenen Woche in einer Rede von 9,8 Milliarden gesprochen.

"Die Zahl ist sehr hoch. Wenn die EZB ihr monatliches Ankaufvolumen auch im verkürzten Monat März erreichen will, wären nur 2,8 Milliarden täglich notwendig gewesen, tatsächlich waren es aber 3,25 Milliarden", sagte BayernLB-Analyst Norbert Wuthe. Das Kaufprogramm hatte erst am 9. März begonnen, so dass in diesem Monat nur 17 Tage für den Ankauf zur Verfügung stehen. Wuthe rechnet damit, dass das Ankaufvolumen im April zurückgehen wird, und dass der Markt das in Reaktion auf Coeures Rede in der vergangenen Woche auch schon eingepreist hat.

Die Zahl umfasst die zwischen Montag und Mittwoch abgewickelten Käufe. Die Wertstellung der am Donnerstag und Freitag getätigten Ankäufe erfolgt erst in dieser Woche. Die am 23. März gemeldete Bestandsveränderung bei öffentlichen Anleihen wird erstmals das Ankaufvolumen von fünf Handelstagen beinhalten.

Der EZB-Rat hatte am 22. Januar beschlossen, dass die nationalen Zentralbanken und die EZB selbst Staatsanleihen und andere öffentlichen Anleihen für monatlich 60 Milliarden Euro ankaufen sollen, um dem Risiko einer zu lange zu niedrigen Inflation zu begegnen. Die EZB ist auf die mittelfristige Bewahrung von Preisstabilität verpflichtet, die sie bei einer Jahresinflationsrate von knapp 2 Prozent gegeben sieht. Im Februar sanken die Preise aber mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent.

Neben öffentlichen Anleihen kaufte die EZB in der vergangenen Woche Covered Bonds für 2,788 Milliarden und Kreditverbriefungen für 118 Millionen Euro.

DJG/hab/kla

FRANKFURT (Dow Jones)

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