10.09.2014 17:03:29

EZB/Mersch: ABS-Käufe weder QE noch Ouvertüre dazu

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT--EZB-Direktor Yves Mersch hat der Einschätzung widersprochen, dass es sich bei den von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplanten Ankäufen von Kreditverbriefungen bereits um eine so genannte quantitative Lockerung handelt. Auch als "Ouvertüre" zu Quantitative Easing sei das Programm nicht zu verstehen, sagte Mersch laut vorab verbreitetem Redetext in Frankfurt.

   Mersch reagierte damit auf Äußerungen des EZB-Präsidenten Mario Draghi und des EZB-Chefvolkswirts Peter Praet. Draghi hatte in der vergangenen Woche in seiner monatlichen Pressekonferenz gesagt, prinzipiell sei QE der Ankauf von Wertpapieren durch die Zentralbank, die mit einer Injektion von Geld in den Bankensektor einher gehe. Allerdings zielten die aktuell beschlossenen Ankäufe von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen auf eine Lockerung der Kreditbedingungen.

   Praet hatte später gesagt, der Aspekt der Bilanzausweitung sei der EZB sehr wichtig gewesen, weil sie bei ihrer Geldpolitik unabhängiger von der Kreditvergabe der Banken werden wolle. Mersch stellte in seiner Rede klar: "Für mich ist klar, dass diese Maßnahmen auf den geldpolitischen Transmissionskanal zielen. Sie sind weder gleichzusetzen mit einem breit angelegten Programm der quantitativen Lockerung oder 'Quantitative Easing', noch stellen sie die Ouvertüre dazu dar."

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   September 10, 2014 11:00 ET (15:00 GMT)

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