FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Krim-Krise haben Anleger am Montag einen Bogen um vergleichsweise sichere Bundesanleihen gemacht. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Futurehatte seine Verluste im Nachmittagshandel noch etwas ausgebaut und gab am frühen Abend um 0,15 Prozent auf 143,24 Punkte nach. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 1,56 Prozent etwas höher als am Freitag.

Insgesamt hätten die Finanzmärkte vergleichsweise gelassen auf den näher rückenden Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland reagiert, hieß es aus dem Handel. Trotz der große Zustimmung im Referendum vom Wochenende sei die Tür für eine diplomatische Lösung der Krise weiter offen. Dies dämpfe die Nervosität an den Finanzmärkten.

Am Nachmittag hätten außerdem überraschend gute US-Konjunkturdaten die Risikofreude der Anleger verstärkt und die Kurse der Anleihen weiter belastet, hieß es weiter. Im Februar war die Industrieproduktion in der größten Volkswirtschaft der Welt stärker als erwartet gestiegen.

Die Krim-Krise bleibt aber vorerst das bestimmende Thema am Markt. Die EU-Außenminister und die USA hatten zu Beginn der Woche als Sanktionen gegen Russland Einreiseverbote und Kontensperrungen verhängt. Bereits am Donnerstag könnten die EU-Staats- und Regierungschefs außerdem Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschließen./jkr/hbr