12.12.2016 13:28:42
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Deutsche Anleihen unter Druck - Ölpreisanstieg belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Montag wie auch viele andere Staatspapiere europäischer Länder deutlich unter Druck geraten. Der für den deutschen Markt richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,32 Prozent auf 161,02 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um vier Basispunkte auf 0,40 Prozent.
Der Renditeanstieg war nicht nur in Europa, sondern faktisch weltweit zu beobachten. Deutlich höher rentierten auch amerikanische Staatsanleihen. Im Interbankenhandel stieg die Rendite zehnjähriger Treasuries um vier Basispunkte. Mit 2,508 Prozent wurde erstmals seit Herbst 2014 die Marke von 2,5 Prozent wieder übertroffen.
Unter Marktteilnehmern hieß es, das derzeitige Top-Thema "Reflationierung" habe am Wochenende neue Nahrung erhalten. Auslöser war die Zusicherung zahlreicher Ölförderländer außerhalb der Opec, es dem Ölkartell gleichzutun und ebenfalls die Produktion zu kürzen. Nach der Einigung vom Wochenende legten die Ölpreise deutlich zu. Der Inflationsaufschlag, den Investoren über die herkömmliche Rendite hinaus verlangen, stieg daraufhin deutlich an. Die Kurse bestehender Papiere gerieten infolgedessen unter Druck.
Schon vor dem jüngsten Ölpreisanstieg hatten Spekulationen auf eine künftig lockerere US-Finanzpolitik die Marktzinsen weltweit nach oben getrieben. Grund dafür sind Wahlversprechen des künftigen Präsidenten Donald Trump in Form von Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben. Zudem rechnen Marktteilnehmer fest mit einer Zinsanhebung, wenn die US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch neue Entscheidungen bekanntgibt. Auch wird es für möglich gehalten, dass die Fed für das kommende Jahr einen strafferen Kurs signalisieren könnte./bgf/tos/fbr